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Vorfahren von Michael Beuss
enthält 6012 Personen, letzte Änderung: 3.4.2024
Kontakt: ahnen@familie-beuss.de


Vater:Ludwig Heinrich Ihmels; * 29.6.1858 in Aurich; + 7.6.1933 in Leipzig; Kirchenrat
Mutter:(privat)

Vorfahren Nachkommen
Carl Heinrich Ihmels; * 24.10.1888 in Detern; + 10.4.1967 in Dresden; Missionsdirektor
Quellen:
* + Aden_Fritzsche.ged
[Aden_von_Fritzsche.ged]

Carl Heinrich Ihmels wird am 24. Oktober 1888 als Sohn des Pastors und
spteren Professors und Landesbischofs Ludwig Ihmels geboren. Seine
Kindheit und Jugend verbringt er in Loccum bei Hannover, vor allem in
Erlangen und schlielich in Leipzig. Nach dem Abitur 1907 studiert er
Philosophie und Theologie in Leipzig, Erlangen und Gttingen; die
beiden theologischen Examina legt er 1911 bzw. 1914 in Hannover ab. Im
Jahre 1914 whlt ihn die Inselgemeinde Baltrum zu ihrem Pastor (wo er
auch in der Volksschule unterrichtet); nur zwei Jahre spter wechselt
er zur lutherischen Gemeinde Westrhauderfehn, wo er sieben Jahre
bleibt.
1916 promoviert er in Erlangen mit einer philosophischen Dissertation.
1919
heiratet er Annamarie Scharwchter aus Leipzig; beiden werden im Laufe
ihrer Ehe sechs Kinder geschenkt.

1923 geschieht dann der grte Einschnitt in sein Leben: Das
Kollegium der Ev.-luth. Mission zu Leipzig beruft ihn zum 1. Oktober
1923
zum Direktor als Nachfolger von Prof. Paul. Ihmels hatte sich zwar
schon in
der Schulzeit sehr fr die Missionsarbeit interessiert und engagiert,
hatte sogar konkrete Plñe, selber in den Missionsdienst nach Indien
zu gehen - die Berufung eines knapp 35jhrigen war fr ihn und
auch andere dennoch eine groe berraschung. Das Amt des
Direktors bt Ihmels 37 Jahre, bis zum Jahre 1960, aus. Von 1926 bis
nach dem Zweiten Weltkrieg leitet er das Missionswissenschaftliche
Seminar
der Leipziger Theologischen Fakultt, im Jahre 1932 wird er zum
Honorarprofessor ernannt. 1930 erhlt er die Ehrendoktorwrde der
Theologischen Fakultt Erlangen.

Zwei natrlich eng zusammenhñgende Arbeitsfelder prgen
Ihmels' Lebensarbeit. Zum einen die Arbeit in missionstheologischer
Hinsicht und zum anderen die Begegnungen mit den sogenannten jungen
Kirchen.

Als Missionsdirektor und theologischer Lehrer hat Ihmels die
Wandlungen im
Missionsverstñdnis im 20. Jahrhundert begleitet und zum Teil auch
mitinitiiert. Die #nderungen sind dahingehend zu beschreiben,
da das einlinige Missionsverstñdnis (von Europa hin in andere
nichteuropische Lñder) zunehmend zugunsten eines
partnerschaftlichen und auch kumenischen Miteinanders gewichen ist.
Mission ist fr Ihmels deshalb kein Kulturexport. Immer wieder fragt
er in Gemeinschaft mit den Christen vor Ort nach den speziellen
Bedingungen
und Mglichkeiten, wie denn in einem anderen Land mit anderer Kultur
und Tradition das Evangelium so zu verkndigen ist, da es nicht
als Eindringling empfunden wird. Hierzu gehrt auch das Wissen um die
soziale Dimension des Evangeliums. Diese sogenannte "kumenisch-
missionarische" Entwicklung mit dem Ziel der Selbstñdigkeit der
jungen Kirchen wird von Ihmels auch auf zahlreichen kumenischen
Konferenzen weltweit gefrdert.

Sein Herz schlgt aber vor allem fr die jungen Kirchen. Zu den
Hhepunkten in seinem Leben gehren die Missionsreisen, die ihn
immer wieder zu den von der Leipziger Mission gegrndeten ev.-luth.
Gemeinden fhrten. Und da waren es nicht die Gesprche mit den
Kirchenleitungen, sondern das Miterleben der Gottesdienste und die
Teilnahme an den Gemeindeveranstaltungen, die in seinen Berichten
herausragen. Anschaulich erzhlt er von einzelnen Begegnungen. Sehr
behutsam geht er mit den Traditionen um, nimmt regen Anteil an den
Entwicklungen hin zur Selbstñdigkeit einzelner Kirchen und setzt sich
intensiv ein fr schulische und handwerkliche Ausbildungssttten,
die seiner Ansicht nach Teil der Missionsarbeit sind.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Ihmels Mitglied der
oppositionellen
Bekennenden Kirche. Obwohl die Arbeit der Mission, die ja vom eigenen
Selbstverstñdnis her Rasseschranken nicht akzeptieren kann, von den
Nationalsozialisten stark behindert wurde, sorgte Ihmels doch mit
Geschick
und auch internationalen Kontakten fr die Weiterarbeit und auch
Ausbildung neuer Missionare. Ihmels veranlate auch, da die
Bestñde der Bibliothek des Leipziger "Institutum Judaicum
Deltzschianum" eine Unterkunft in den Rumen der Mission fanden, als
die Nationalsozialisten die Arbeit dieser Einrichtung zur Erforschung
des
Zusammenhangs von Altem Testament und antiker jdischer Literatur
verhinderten.

Werke: Rckblicke auf zwei Menschenalter Leipziger Mission, Erlangen
1986. - Viele kleine Artikel in Missionszeitschriften (vor allem in:
"In
alle Welt. Ev.-luth. Missionsblatt"), die bisher in keiner
Bibliographie
erfat sind.

Literatur: A. K i m m e, Altdirektor Prof. Ihmels. Nachruf des
Missionskollegiums, in: In alle Welt. Ev.-luth. Missionsblatt 19,
1967, Nr.
5 (Portr.) - Eine Monographie zum Missionsverstñdnis von Ihmels, das
sich auf zahlreiche Literatur in Archiv und Bibliothek der Leipziger
Mission sttzen knnte, bleibt Desiderat.

Verf.: Georg
Plasger

oo1919 (privat)